Bekannt aus:
Den eigenen Schatten akzeptieren

Ohne Schatten, keine schönen Weihnachten

Horch, was kommt von draußen rein?

Was da kommt? Ein Schatten. Oder nein. Der ist ja schon da. Ständig. Und immer. Doch was soll das sein? Ein Schatten? Wenn Autoren vom Schatten oder auch Schattenprinzip schreiben, dann meinen sie damit nicht den reinen Schatten, den die Sonne wirft.

Es geht vielmehr um die Schattenseiten. Wir drehen unsere Persönlichkeit gerne so, dass nur die guten Seiten im Licht erstrahlen. Alles andere versuchen wir gerne zu vertuschen. Besonders deutlich wird dies auf Online-Plattformen, wo fast jeder nur seine positiven Seiten nach vorne kehrt und alles vermeintlich Schlechte mit keiner Silbe erwähnt.

Die Schattenseiten

Dabei sind sich viele Experten darüber einig, dass wir viel glücklicher leben, wenn wir unsere Schwächen akzeptieren. Wenn wir Sie annehmen. Falls Sie sich gerade fragen, woran Sie einen Schatten erkennen: Nehmen Sie all das, was Sie an anderen stört. Schauen Sie sich das genau an. Und einiges davon stört sie nur deswegen, weil Sie sich darin wiederkennen. Weil die andere Person etwas auslebt, dass Sie sich bewusst verbieten.

Wir haben alle Stärken und Schwächen. Das sagt sich so leicht. Doch wer steht schon dazu? Mir wird immer mal wieder von Kollegen Respekt gezollt, weil ich Fehler zugebe. Oder auch als ich zugegeben habe, dass ich mich manchmal zu wenig liebe, was für viele ein Zeichen von Schwäche ist. Genau so etwas trauen sich viele meiner Kollegen nicht. Weil sie nicht als schwach wahr genommen werden wollen. Dabei ist das Eingestehen von Schwächen in meinen Augen eine Stärke.

Was haben Sie davon?

Vielleicht fragen Sie sich, was Sie davon haben, wenn Sie Ihre Schatten erkennen und dazu stehen? Gute Frage. Es wird gesagt, dass die Schatten uns eh einholen. Wenn Sie die nicht in sich selbst akzeptieren, dann kommen sie über äußere Umstände. Das können Menschen sein oder Jobs oder Situationen. Und bevor Sie sich fragen, auf welchem Eso-Tripp ich gerade bin: Das hat damit gar nichts zu tun.

Glück ist nicht möglich, ohne Unglück. Schlankheit ist nicht möglich, ohne Übergewicht. Höhen gehen nicht, ohne Tiefen. Genauso wie Licht, nicht ohne Dunkelheit funktioniert. So einfach ist das. Wenn Sie also Glück spüren möchten, dann brauchen Sie vorher Momente des Unglücklichseins. Selbst Glücksexperten sagen, dass ständiges Glück nicht möglich ist. Glückliche Menschen sind auch mal unglücklich.

Ein Beispiel von mir

Egoismus ist eine Schattenseite von mir. Ich will nicht egoistisch sein. Und deswegen habe ich häufig mehr an andere als an mich gedacht. Hauptsache, mir kann keiner Egoismus unterstellen. Doch solange ich diese Seite an mir nicht akzeptiert habe, bekam ich es stets von außen: Egoistische Lebenspartner. Egoistische Kollegen. Situationen, in denen Menschen sich sehr egoistisch verhalten haben. Und ich habe mich stets maßlos darüber aufgeregt.

Mittlerweile weiß ich, dass ich manchmal egoistisch bin. Dann sind mir meine Wünsche einfach mal wichtiger, als die Wünsche anderer. Und das ist okay. Und seitdem ich es selbst etwas mehr auslebe, zulasse und akzeptiere, rege ich mich auch nicht mehr über alle Maßen über andere auf. Ich zeige immer noch egoistischen Menschen klare Grenzen, doch dieses sinnlose tagelange Aufregen im stillen Kämmerlein ist vorbei.

Was hat das mit Weihnachten zu tun?

Ganz einfach. Es gibt keine glücklichen Weihnachten, ohne auch mal unglückliche Weihnachten erlebt zu haben. Es gibt keine fröhlichen Momente, wenn Sie nicht auch mal stille Momente hatten. Versuchen Sie also nicht, aus Weihnachten einen Dauergrinsen-Marathon zu machen, in dem ein übersprudelnder Glücklichkeitsmoment den nächsten jagt.

Akzeptieren Sie vielmehr, dass vielleicht der erste Weihnachtstag schöner ist, als Heiligabend. Schöne Weihnachten bedeuten nicht, dass Sie drei Tage lang jede Minute glücklich sind. Es bedeutet nur, dass Sie insgesamt mit einem Lächeln zurück schauen können. Und das können Sie auch, wenn mal ein paar Stunden nicht so klasse waren.

Es holt Sie ein

Und ich erkläre Ihnen auch gerne, was ich damit meinte, dass Sie die Schattenseite eh einholt. Früher oder später. Bei mir ist eine weitere Schattenseite die Schwäche. Ich mag nicht schwach sein. Da unterscheide ich mich nicht von meinen Kollegen. Deswegen stehe ich auch gerne stark und souverän zu meinen Schwächen. Doch wirklich schwach sein. Nicht leistungsfähig. Und dadurch nicht in der Lage Fristen einzuhalten. Das mag ich nicht.

2016 war für mich ein emotional sehr anspruchsvolles Jahr. Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen war. Ich habe an einigem geknabbert. Aber ich stand trotzdem jeden Tag hoch erhobenen Hauptes da und stellte mich den Herausforderungen. Die schönsten Komplimente waren dann: “Bewundernswert, wie du das alles wegsteckst.” Ja! Bis mein Körper dann Anfang November sagte: Schluss mit lustig. Ich bin schwach. Ich will eine Pause.

Schatten ignoriert

Ich habe den Schatten natürlich weiterhin ignoriert und habe weiter gearbeitet. Ich bekam einen grippalen Infekt, arbeitete auf halber Kraft weiter und überstand ihn. Um dann nach einem Tag im gesunden Dasein wieder Halsschmerzen zu bekommen. Es ging von vorne los. Das Spiel hatte ich nun mittlerweile fünf Mal. Und das letzte Mal war jetzt so heftig, dass ich mit hohem Fieber im Bett lag und mich wirklich nicht mehr regen konnte. Deswegen hat es auch zwei Tage lang keinen Adventskalender gegeben.

Also: Mein Körper hat recht. Ich darf auch mal schwach sein. Und ich darf mal bei einem Adventskalender zwei Tage ausfallen lassen und nicht leistungsfähig sein. Darüber hinaus gönne ich mir jetzt diese Auszeit und kuriere mich dieses Mal wirklich aus, um nicht die sechste Runde ins Leben zu rufen.

Fazit für entspannte Weihnachten

Ich wünsche Ihnen, dass Sie ein paar Ihrer Schatten erkennen und sie akzeptieren können. Dann werden Sie bestimmt fröhliche und entspannte Feiertage erleben. Genießen Sie den Start in die letzte Woche vor Weihnachten.

 

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