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Vortrag in Villingen-Schwenningen

Mein Interview mit Cornelia Spitz vom Schwarzwälder Boten

Um auf meinen Vortrag am 24. Oktober in Villingen-Schwenningen ab 17 Uhr in der neuen Tonhalle aufmerksam zu machen, hat mir die Redakteurin Cornelia Spitz ein paar Fragen gestellt:

Frau García, Sie gelten als Kommunikationsexpertin. Reden Sie wirklich so gerne und viel?

Nein. Ich rede privat nicht viel. Ich bin eher schüchtern und introvertiert und verbringe viel Zeit mit mir allein. Und wenn ich nicht gerade Selbstgespräche führe, rede ich dann kaum. Wenn ich mich mit Freunden treffe oder beruflich unterwegs bin, dann rede ich allerdings in der Tat gerne und viel. Höre aber auch genauso gerne zu.

 

Im Flyer für unsere Vortragsreihe Wissen tanken stellen Sie eine gewagte These auf: „Gut reden kann jeder!“ Mit Verlaub: Es gibt doch wahrlich Menschen, die keinen geraden Satz zustande bringen, oder?

Nun stellt sich die Frage, was ein „gerader“ Satz ist und wie dies jeder definiert. Sie haben recht, dass nicht jeder ein Sprechprofi wird, der als Redner tausende von Zuhörern begeistern kann. Ich bin trotzdem der Meinung, dass jeder gut reden kann. Ich denke auch, dass jeder gut singen kann, doch nicht jeder wird ein Plácido Domingo. Ich meine mit „gut“ also nicht herausragend.
Wenn ich alles erreiche, was ich erreichen möchte, dann ist das für mich „gut“. Sie haben einen Beruf, einen Lebenspartner (zumindest mal gehabt), Freunde, Hobbys, haben es morgens geschafft sich Brötchen zu kaufen … da kann mir doch keiner erzählen, dass diese Menschen nicht gut reden können. Und anstatt uns auf Defizite zu konzentrieren, mag ich es lieber, mich auf die Stärken zu konzentrieren, die dazu führten, dass ich schon eine Menge in meinem Leben erreicht habe. Das kann dann jeder Seminarteilnehmer und Vortragszuhörer ausbauen. Weg vom Perfektionismus, hin zu Redetechniken, die authentisch sind und funktionieren.

 

Und wie schaut es aus, mit der non-verbalen Kommunikation, Stichwort Körpersprache, aus: Welche Geste oder Körperhaltung ist fatal?

Keine. Ich gebe zu, dass es nicht günstig ist, wenn Sie sich an Stellen kratzen, die in der Öffentlichkeit unangebracht sind. Doch bei der Körpersprache gibt es meines Erachtens ansonsten nichts, was fatal sein könnte. Ich konzentriere mich bei Gesprächen auf die Mimik meines Gegenübers und auf mein Buchgefühl. Wenn mich jemand anlächelt und mit leuchtenden Augen meinen Worten folgt, dann ist es mir egal, ob die Person die Arme verschränkt, sich seitlich zu mir hinstellt oder mit den Füssen wippt.
Körpersprache ist spannend und ein wichtiges Thema und trotzdem ist es meines Erachtens noch wichtiger, was mein Gegenüber denkt und fühlt und wie wertschätzend diese Person mit mir redet.

 

Sie sind außerdem ein Coach für Schlagfertigkeit. Als Angehörige des weiblichen Geschlechts gilt man dann aber doch schnell als absolute „Zicke“…

Da haben Sie recht. Frauen und Männer werden in unserer Gesellschaft unterschiedlich beurteilt. Wenn wir Damen etwas genauso sagen, wie ein Mann es tun würde, rutschen wir trotzdem manchmal in die „Zicken“-Ecke.
Wobei Schlagfertigkeit in meinen Augen nichts mit zickig zu tun hat. Zumindest nicht, wie ich es interpretiere und beibringe. Wenn sich jemand perfekte Antworten überlegt, diese auswendig lernt und dann mit vielen Emotionen abfeuert, dann kommt es häufig nicht so positiv (und eventuell zickig) beim Gegenüber an. Doch ich möchte gerne eine Brücke bauen zu meinem Gesprächspartner. Er soll sein Gesicht bewahren dürfen, auch wenn ich mich von seinen Worten angegriffen gefühlt habe. Was ich im schlimmsten Fall erreichen möchte: Er soll sprachlos sein und mich nicht mehr als potenzielles Opfer sehen.
Es liegt nicht in meinem Interesse zurück zu schlagen und dafür zu sorgen, dass er sich genauso schlecht fühlt wie ich. Daher ist „Schlagfertigkeit“ auch ein ungünstiges Wort, das ich zwar benutzt, aber relativere. Wir wollen nicht mit Worten schlagen, sondern einfach dafür sorgen, dass wir uns gut fühlen und dem anderen eine Grenze aufzeigen.

 

Und wenn Sie sich selbst ein Thema unserer Vortragsreihe aussuchen könnten – wozu würden Sie sich gerne ein paar Profitipps geben lassen? (Zur Erläuterung: 26.9. sprach Gereon Jörn zum Thema Menschenkenntnis, am  21.11. spricht Christian Bischoff zu „Willenskraft und Selbstverantwortung“ und am 4.12. Markus Hofmann über Lernmethoden und Gedächtnistraining)

Die Auswahl könnte ich nicht treffen, auch wenn das nun gewollt diplomatisch klingt. Doch ich mag Gereon Jörn und finde es klasse, dass er uns hilft für andere Menschen mehr Verständnis zu haben. Das erleichtert unglaublich das Miteinander. Beruflich und privat. Schade, dass sein Vortrag schon vorbei ist.
Von Christian Bischoff bin ich ein absoluter Fan. Wir haben beide die Leidenschaft des mentalen Trainings. Ich konzentriere mich bei der Kommunikation immer wieder auf das mentale und Christian erzählt im Prinzip dasselbe, aber beleuchtet es von einer ganz anderen Seite. Wer Christian noch nie erlebt hat, der sollte hingehen. Er kann schüchternen Kindern dabei helfen, viel mehr Selbstvertrauen in sich und das Leben zu haben. Großes Kino.
Und wenn ich schon von mentalem Training schwärme, dann ist auch klar, dass ich Gedächtnistrainings spannend finde. Ich habe mir letztens bei einem Training durch die Tipps von Markus Hofmann spielerisch in einer kurzen Vorstellungsrunde alle Namen der 35 Abwesenden merken können. Die waren sichtlich beeindruckt und fühlten sich „gesehen“, weil ich mir ihre Namen merken konnte. Den Vortrag würde ich mir somit auch unbedingt anhören wollen.

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